Perform – IC Tatsumi Orimoto

Perform – IC Tatsumi Orimoto

Tatsumi Orimoto: Punishment

eine Kooperation von Kunstraum Innsbruck und medien.kunst.tirol

Veranstaltungsort: Domplatz, Altstadt

mit freundl. Unterstützung der Dompfarre St. Jakob und des Arbeitskreises KUNSTRAUM KIRCHE

26 Leute sind mit verbundenen Augen an einen Mast gefesselt, ein jeder trägt eine Schachtel voller Brot um den Hals. Nach dem Erklingen eines Signales stürzt einer nach dem Anderen und das Brot fällt zu Boden. Diese Performance hat das Brot als fundamentales Material. Orimoto benutzt es als Symbol für universelle Kommunikation, gerade wegen seines grundlegenden und einfachen Charakters.

Das Brot erscheint in Orimoto´s Werken als eine Allegorie zu der westlichen Kultur, nicht nur durch seine ständige Präsenz in der Ernährung, sondern auch durch die Bedeutung, mit der es im Christentum bedacht wurde: als Darstellung des Körpers schlechthin.

Tatsumi´s Performance könnte uns auf ein historisches Ereignis verweisen. Im Jahre 1597 wurden, während der Azuchi-Momoyama, 26 christliche Missionare in Nagasaki von der Regierung gekreuzigt. Einst waren sie akzeptiert, um den Einfluss der buddhistischen Mönche zu beschränken und die Handelsbeziehungen mit Europa zu festigen. Später jedoch wurden sie von den Toyotomi Hideyoshi als destabilisierender Faktor wahrgenommen und deswegen verboten und verfolgt. Während dieser Periode erlebte Japan eine Art von Abgeschiedenheit, die noch heute in dem kulturellen Unterschied zur westlichen Welt zu spüren ist. Allerdings ist Orimoto bestrebt mit Hilfe der geschichtlichen Referenzen ein universelles und rekurrentes Faktum darzustellen: Der Brotträger, als Prophet einer neuen Botschaft, wird als Bedrohung des etablierten Systems gesehen, der abgelehnt und gemartert wird. Die Kommunikation scheitert indem die Botschaft, wie das Brot, verfault.